Hallo, ich bin neu hier und 23.
Ich habe ein Problem, ich weiß mir nicht mehr zu helfen.
Kurz zu meinem Zustand, ich habe seit Jahren Depressionen, gegenwärtig schwere Episode, zudem eine Angststörung und eine Borderline Störung. Ich bin seit zwei Jahren mehr oder weniger unglücklich mit meinem Freund zusammen. Mein Leben war mir bisher irgendwie egal, weswegen ich auch dementsprechend nichts erreicht habe.
Nun bin ich ungewollt schwanger und habe zunehmendst das Gefühl, mein Leben wird mit Kind vorbei sein. Ich bekomme richtig Panik wenn ich dran denke ein Kind großziehen zu müssen, ich fühle mich schon jetzt völlig überfordert und ich entwickel einen richtigen Hass gegen alles und jeden. Ich fühle mich so schlecht. Am Donnerstag hätte ich einen Termin zur Abtreibung gehabt.. Aber irgendwie hab ich es nicht geschafft, dort hin zu gehen.. Ich konnte nicht! Ich bin in Tränen ausgebrochen weil ich mich so schlecht gefühlt habe mit dem Gedanken, das Kind abtreiben zu lassen. Nun ist es zu spät. Ich bin ungewollt schwanger und werde es bleiben.. Das macht mich so wütend und so hilflos, denn jetzt sehe ich mein Leben an mir vorbei ziehen, ich sehe das ich mein Leben von Grund auf anders leben würde wenn ich das alles nur irgendwie rückgängig machen könnte.. Über eine Adoption hab ich auch schon nachgedacht.. Aber wenn ich ehrlich bin, könnte ich das genauso wenig, wie eine Abtreibung oder das Kind zu behalten.. Momentan ist meine persönliche Alternative wirklich nur noch mein eigener Tod.. Ich komm überhaupt nicht mehr klar. Ich würde mich selbst in die Psychiatrie einweisen wenn ich könnte.. Aber sowohl mein Therapeut als auch ich selbst wissen, daß die Psychiatrie aufgrund meiner Vergangenheit alles nur noch schlimmer machen würde.. Ich weiß einfach nicht mehr weiter! Ich halte das nicht aus..
Manchmal geht's, plötzlich fang ich einfach an zu heulen und wenn es mich zu sehr stresst, bin ich nur noch am erbrechen.. Ich hasse mein Leben gerade.. Aber im realen Leben kann ich das alles nie so deutlich zum Ausdruck bringen, schon alleine deshalb weil ich mich für mich selber schäme. Und weil ich niemanden belasten möchte und einfach Angst vor Ablehnung habe.. Andere freuen sich über ihre Schwangerschaft und ich bin scheinbar unfähig..
Danke fürs Lesen meines "kotzbeitrags"
jetzt ist es mal raus, sagt man so – und heute Nacht, als du geschrieben hast, hast du hoffentlich noch ein bisschen schlafen können oder hast jemanden angerufen – und bist heute tagsüber hoffentlich nicht alleine. Leben du und dein Freund zusammen?! Was für unglaublich schwierige Wochen musst du hinter dir haben, du Liebe.... Am vergangenen Donnerstag kam es dann ganz anders als du es vorbereitet hattest. Du hast dich beim Gedanken an die Abtreibung schlecht Gefühl. Wie wenn sich dein Innerstes mit aller Kraft dagegen gestemmt hat und dein Herz gesprochen hast. Was du als „ich konnte nicht!“ beschreibst und was vielleicht äußerlich wie ein Zusammenbruch ausgesehen hat, war womöglich ein inneres Aufrichten. Liebe Lille, du hast so gekämpft und versuchst so sehr, es gut zu machen. Du brauchst jetzt nicht alleine zu bleiben!! Nach so anstrengenden Wochen darfst du dir zugestehen, dass du dir Unterstützung suchst. Du musst dir keine Gefühle abringen und brauchst dich nicht zu schämen. Die Gefühle dürfen sich jetzt erst einmal beruhigen und du wieder zu Kräften kommen. Hast du da jemanden, wo dich ein bisschen fallen lassen kannst?! Dazu möchte ich dir Mut machen Wie es weiter mit dem Baby gehen kann, wirst du herausfinden. Die Beratung hier auf der Seite von Profemina kannst du zum Beispiel gleich morgen früh anrufen. Eine freundliche und kompetente Beraterin wird dich begleiten und mit dir zusammen schauen, was für Möglichkeiten es für dich und euch gibt und wie mit dem Baby etwas ganz Neues in deinem Leben wachsen kann. Du darfst hineinwachsen – hab‘ Geduld mit dir
Du schaust hoffentlich wieder hier rein und schreibst wieder, wie es dir heute tagsüber gegangen ist und geht. Alles, alles Liebe dir!
Hallo Lille,
wie gut, dass du letzte Nacht hierher gefunden hast und deinen momentanen Gefühlszustand genau so zum Ausdruck bringen konntest, wie es eben grade ist. Es fühlt sich für dich alles, im wahrsten Sinn des Wortes, „zum Kotzen“ an . Doch zum Glück fühlst du noch... manchmal können bei schweren Depressions-Episoden Gefühle nämlich einfach taub sein.
Und in der Depression erscheint ja immer alles komplett negativ und dunkel. Wenn man nicht schlafen kann, ist es auch nochmal schwerer... es tut mir sehr leid, dass dich schon seit Jahren Depressionen plagen. - Erwischen kann das ja jeden, da musst du dich echt nicht schämen.
Ich verstehe nur nicht, was die Psychiatrie aufgrund deiner Vergangenheit schlimmer machen würde? Magst du das vielleicht nochmal näher beschreiben!?
Auf jeden Fall musst du eine sehr starke Persönlichkeit sein, weil du trotz der schwierigen Situation grade, dir selbst und deinen innersten Impulsen treu geblieben bist und eben nicht abgetrieben hast. Das ist echt supermutig!
Wie steht eigentlich dein Freund zu dir und eurem Kind? Ist er denn jetzt bei dir? Ich hoffe es sehr für dich! Wie war's denn heute?
Ganz herzliche Grüße,
Felicia
hey lille,
hast du das wochenende noch einigermaßen überstanden?
ich hoffe, du hast iwie auch die möglichkeit in solchen schweren situationen mit deinem therapeuten zu sprechen und musst da nicht ewig lange auf einen termin warten...
du hast da find ich ein sehr gutes gespür für dich... weil du weißt, wann es einfach zu viel ist und wann es nicht mehr geht, wann du eigentlich echte hilfe brauchst... eben dann der wunsch, eigentlich in die psychiatrie zu gehen, wo ja eigentlich ein geschützter rahmen sein sollte...
leider hast du ja da anscheinend keine guten erfahrungen gemacht... gäbe es denn da noch andere möglichkeiten... andere orte, wo du hinkönntest, um eben den geschützten rahmen zu finden, den du gerade suchst??
vielleicht magst du ja nochmal schreiben...
ich schick dir einfach mal ein kleines kraftpaket rüber !!!
Darf ich dir meine Gedanken zu deinem Post schreiben?
Ich kenne dich nicht, weiß nichts von deinem Umfeld....das was ich jetzt schreibe sind Gedanken die mir gekommen sind beim lesen deines Posts.
Bist du auf der Suche nach dem Sinn des Lebens?
Du schreibst das dir dein Leben irgendwie egal ist und bis jetzt nichts erreicht hättest und gleichzeitig hast du Angst das dein Leben mit Kind vorbei ist.
Sagen dir andere das du nichts erreicht hättest oder hast du selber hohe Ansprüche an dich?
Du möchtest andere nicht belasten, hat dir jemand Vorwürfe gemacht? Hat dich jemand deswegen abgelehnt?
Oder möchtest du "perfekt" sein?
Erwartet jemand von dir das du dich freust über die Schwangerschaft?
Nicht alle freuen sich über die Schwangerschaft aber über das Kind, wenn es dann da ist, freuen sich alle Mütter.
Also, du mußt dich jetzt nicht freuen, du hast Zeit bis das Kind da ist.
Früher habe ich oft stundenlang geweint, danach war mir ganz leicht. Jetzt kann ich nicht mehr weinen, ich bin "hart" geworden und das Weinen fehlt mir.
Vielleicht wenn du deinen Tränen freien lauf läßt und dich nicht verkrampfst, musst du auch nicht brechen.
Liebe Lille, das sind nur ein paar Gedanken, ich würde mich freuen wenn du mehr von dir schreibst und bitte entschuldige wenn ich dich falsch verstanden habe.
Alles Liebe
rahel
Hallo liebe Lille
schade, dass du dich nicht mehr meldest. Hoffentlich bist du inzwischen irgendwie weitergekommen und kannst einfach etwas zuversichtlicher nach vorne schauen.
Ich traue es dir jedenfalls zu, aus deiner Depression zu finden, dein Leben anzupacken und in eine neue Spur zu lenken. So, wie es eben zu dir passt!
Du bist noch so jung und hast einfach ganz viele Möglichkeiten alles zu erreichen, was du dir so wünschen würdest!
Schreib doch wieder wie’s dir geht oder was du jetzt grade vielleicht bräuchtest!?
Sehr herzlichen Gruß und lauter gute Wünsche für dich!
von Felicia