Hallo Leute,
ich habe mich mal hier angemeldet, weil man ja nicht wirklich mit unbetroffenen Personen reden kann oder viele meine Gedanken eh nicht verstehen würden...
Ich bin jetzt in der 11. SSW und habe nur noch ganz kurz Zeit mich zu entscheiden. Ich weiß jetzt seit drei Wochen, dass ich schwanger bin, denke Tag und Nacht darüber nach was ich machen soll und komme einfach auf keine Lösung. Ich war auch schon bei Pro Familia und habe mich beraten lassen. Aber die Entscheidung abnehmen können die mir auch nicht.
Ich habe immer verhütet, bin jetzt 31 geworden und trotzdem auf einmal schwanger geworden. Ich wollte nie in solch ein schreckliche Situation kommen und solch eine schwierige Entscheidung treffen müssen. So wie es eigentlich allen hierin leider geht
Ich war gestern bei der Frauenärtzin es ist alles in Ordnung mit dem Embryo. Ich kann halt einfach nicht verstehen warum ich keine Gefühle habe oder mich nicht richtig freue. Ich bin total verzweifelt. Drumherum stimmt alles... habe Arbeit, schon lange einen Partner, der hinter mir steht, egal für was ich mich entscheide usw. Aber ich hätte nie jetzt mit Absicht ein Kind geplant, weil ich immer dachte man kann auch so ein schönes Leben haben oder einfach gute Tante sein. Ich habe ständig da gesessen und mir vorgestellt wie es wohl ist ein Kind zu haben. Ich habe leider keinerlei Vorstellung, da es im Bekanntenkreis keine kleine Kinder gibt und der Familie umd Verwandtschaft auch nie.... also bin ich nie damit in Verbindung gekommen.
Ich habe Angst, wenn ich das Kind nun bekomme, dass ich garnicht wirklich in der Lage bin ein Kind groß zu ziehen..... ich habe wahnsinnige Angst vor der Verantwortung und dem was kommt. Muss aber auch sagen habe Angst, dass ich es total bereuen könnte und in ein tiefes Loch falle und niemehr glücklich werde.
Hatte auch schon zwei Mal einen Termin und bin wieder heim....
Die Beratungsstelle hat mir gesagt, dass man das nie vorher weiß, aber das ich keinen Mord begehen würde. Angeblich bekommen Fötusse erst ab der 22. SSW was mit und da würde sich auch erst das Hirn bilden.... ob das so stimmt....ich weiß es einfach nicht.
Vielleicht kann mir ja jemand was raten oder hatte ähnliche Gefühle.
Würde mich sehr sehr freuen!
Liebe Grüße Katja
du hast wirklich viele Fragen. Für mich habe ich einen klaren Standpunkt aber ich kann mich nicht schriftlich ausdrücken.
Da ich selber Kinder habe, teile ich dir meine Erfahrungen mit.
Gefühle sind nicht immer die Wahrheit, vor allem Bauchgefühle. Es gibt auch noch den Verstand und vor allem das Herz. Das Herz ist bei dir stark, wie wärst du sonst zweimal vor der Abtreibung davon?
Man hat dir gesagt, es wäre noch kein Mensch. Mir hat man gesagt, man entwickelt sich als Mensch und nicht zum Mensch. Das heisst, man ist vom Augenblick der Empfängnis Mensch, es ist alles schon vorhanden, der Mensch muss nur wachsen, es kommt nichts mehr hinzu, es ist alles bereits da.
Ich weiss auch nicht was stimmt.
Du schreibst vom Embryo und Fötussen, andere reden vom Baby. Tatsache ist das es ausieht wie ein Baby. Hat dir die Frauenärztin kein Ultraschalbild gegeben?
Bis jetzt hast du nur mit pro Familia geredet. Was sagt Pro Femina?
Naja, das du keine kleinen Kinder kennst, ist es klar das du keine Vorstellung hast wie das ist, wie kleine Kinder sind. Umso spanender ist es dann was im Paket ist. Von den Kindern musst du keine Angst haben, sie sind so dankbar für Fürsorge und Zuwendung das man überglücklich ist ihnen das zu geben was sie brauchen. Leider ist bei uns die Unsitte den Kindern materiell mehr zu geben als sie brauchen und dann hat man keine Zeit sich ihnen zuzuwenden.
Wie du siehst, könnte man stundenlang reden, deshalb würde ich dir raten bei Pro Femina anzurufen nachdem ich die Erfahrungsberichte gelesen habe.
Übrigens nach einer Abtreibung hab ich noch von keiner Frau gehört das sie glücklich darüber ist. Höchstens erleichtert, wenn sie in grosser Not ist. Doch du schreibst das bei dir alles passt, also hättest du nicht mal eine Erleichterung zu erwarten.
Im Gegensatz zu einem Kind. Natürlich ist es dann anderst, aber soviel Freude und Leben bekommt man für alles Gut der Welt nirgends wie mit einen Kind. Das kann man sich auch nicht vorher vorstellen.
Liebe Katja, ich wünsche dir vom Herzen das du jemand findest mit dem du reden kannst bevor du etwas tust was du nicht mehr rückgängig machen kannst.
gern würde ich wieder von dir hören
ganz liebe grüsse rahel
meinst du nicht auch, dass deine Entscheidung längst gefallen ist? Zweimal bist du schon unverrichteter Dinge von einem Abtreibungstermin nach Hause gegangen, dein Umfeld für ein Kind beschreibst du selber als perfekt...
Ich kann verstehen, dass das, was jetzt auf dich zukommt dir erstmal Angst macht, zumal du in deinem Freundes- und Bekanntenkreis zur Zeit ganz alleine dastehst. Ich war beim meinem ältesten Sohn auch die einzige weit und breit, die schwanger war. Mir hat es damals sehr geholfen, Kontakt zu anderen Schwangeren zu suchen. Und nachdem meine Freunde und Verwandten gesehen haben, wie viel Spaß so ein Kind macht, hagelt es um mich herum auf einmal Babys.
Sicher würden deine Eltern sich auch wie verrückt über ihr erstes Enkelkind freuen und dich unterstützen!
Ich würde dir raten auf dein Herz zu hören. So unentschlossen wie du einer Abtreibung gegenüber stehst, würdest du so einen Schritt wahrscheinlich bitter bereuen.
Ich wünsche Dir viel Glück und Mut zu der richtigen Entscheidung,
Sonnenkorn
drei wochen ringst du schon mit dieser situation, die dich so sehr verunsichert.
ja, ich verstehe, wie du schreibst, hast du dich ja auch bis jetzt noch nie so richtig damit auseinander gesetzt, vielleicht ein kind zu wollen. - muss ja grundsätzlich auch nicht sein! -
wie sieht eigentlich dein lebenstraum aus? was ist dir denn wichtig?
ich bin sehr erstaunt darüber, dass es in deiner familie und eurem bekanntenkreis gar keine kinder gibt. da wird’s doch irgendwie schon mal zeit, das endlich eins kommt, oder?
es tut mir richtig leid, dass für dich momentan alles so schwer ist. aber solche bedenken, vielleicht keine gute mami zu sein, sind am anfang der schwangerschaft ganz normal, die haben auch frauen die geplant schwanger sind. es ist einfach alles ganz neu, die hormone spielen total verrückt und die stimmung ist immer wieder irritierend, weil man sich oft gar nicht freuen kann, obwohls drumherum doch eigentlich passen würde! es muss sich halt einfach erst alles einspielen...
dass es deinem „murmelchen“ in deinem bauch gut geht ist doch eine schöne nachricht! mich würde noch interessieren wie’s DIR mit den körperlichen veränderungen geht? in der elften woche ist man ja schon bald durch die üblichen anfangsbeschwerden durch.
ich find’s sehr bemerkenswert, dass du dich zweimal kurz vor dem „termin“ getraut hast, wieder umzudrehen! du scheinst eine sehr feinfühlige und couragierte frau zu sein!
ich möchte dich jetzt mal ganz fest drücken und wünsch’ dir für heute einen guten tag mit guten gedanken, die dich ermutigen und stärken bei dir zu bleiben und dir vertrauen schenken.
herzlichste grüße,
felicia
@meldest du dich wieder?
Liebe Katja
Niemand erwartet von dir, dass du schon Mutter bist mit allen Muttergefühlen. Du bist doch erst eine werdende Mutter! In deinem Bauch wächst ein Kind, dem Du das Leben schenken kannst, wenn du willst.
Ja, soweit sind wir heute, dass wir nicht nur verhüten so lange wir wollen, sondern auch Schwangerschaften beenden, wenn wir es so wollen. Ob das Mord ist? Wenn ich heute meine 27 jährige Tochter ansehe, über deren Leben, vorallem von meinem Umfeld aus, der Tod durch Abtreibung so gut wie bestimmt war, muss ich sagen, sie hätte uns sehr gefehlt. So viele Menschen haben sie sehr gerne bekommen, gerade auch die, die sie anfänglich nicht wollten...
Ich hatte auch wenig Gefühle für sie in der Schwangerschaft, da die Umstände sehr schwierig waren. Aber als ich sie zum ersten Mal im Arm halten konnte und dieses wunderschöne Geschöpf bestaunen konnte, war ich hin und weg. Ich hätte nie gedacht, dass ich zu so grossartigen Gefühlen fähig sein könnte, wie ich das meinen Kindern gegenüber erlebt habe.
In die Verantwortung wächst du hinein. Am Anfang ist das "nur" lieben, stillen, wickeln, ab und zu baden und spazieren. Das kriegst du garantiert hin und du bist nicht alein! Du hast die Unterstützung eines werdenden Vaters. Je nach dem, wie du dich entscheidest, könnte er eines Tages dieses Kind auf seinen Schultern durch die Welt tragen, mit ihm Fussball spielen, im Schnee rumtollen, Aufgaben machen, ihm Geschichten erzählen, Autofahrstunden geben...
Liebe Katja, ich bin überzeugt, dass du nicht zu den Frauen zählst, die ihr Kind nicht lieben können, obwohl es das leider wirklich gibt. Allein die Tatsache, dass du in einer festen Beziehung bist, zeichnet dich als einen beziehungsfähigen Menschen aus. Du hast gelernt zu lieben und das Leben zu umarmen. Möge es dir gelingen dieses überraschend entstandene Leben anzunehmen und es im Wonnemonat Mai in deine Arme zu schliessen, dein,euer Kind!
Du wirst es nie bereuen.
Viel Weisheit, Mut und Kraft für die wichtigste Entscheidung im Leben eures Kindes! Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage...
Alles Liebe und viele gute Gedanken, Annatina
Liebe Katja,
ja, das ist zuerst ein merkwürdiges Gefühl, das einem Angst machen kann, wenn plötzlich ein Baby im Bauch ist. Mann kann sich noch nicht ganz vorstellen, wie es mit dickem Bauch sein wird und erst recht nicht, wie es sein wird, wenn das Baby da ist. Ich kann gut verstehen, dass Dir all das Neue auch Angst macht. Aber aus meiner Erfahrung darf ich sagen, auch hier ist es wie so oft, wenn man vor etwas Angst hat. Wird das, wovor man sich fürchtet, erst einmal Wirklichkeit, kann das, was dann kommt, vielleicht auf einmal etwas ganz und gar Positives.
Es tut mir leid, dass Du Dich jetzt mit der Entscheidung plagst. Aber gibt es für Dich wirklich etwas zu entscheiden? Ich glaube, dass Du trotz aller Zweifel das Kind im Grunde bekommen möchtest. Das entnehme ich daraus, dass Du schon zweimal vor dem Termin wieder umgekehrt bist. Dazu gehört sehr viel Mut. Deshalb denke ich, dass Du Dir auch ein Leben mit Deinem Kind zutrauen kannst.
Ein Kind ist etwas ganz und gar Wunderbares. Es gibt sehr viele Freuden im Leben (und die werden ja auch mit Kind nicht aufhören), aber kaum eine ist so intensiv, so erfüllend wie ein eigenes Kind.
Ich würde mir keine Gedanken machen, wenn Du in Deiner Umgebung keine Kinder kennst und noch nie mit Kindern umgegangen bist. So ging es mir auch, und ich finde, eigene Kinder sind sowieso etwas ganz anderes. An fremden Kindern kann man die Erfahrung gar nicht wirklich machen.
Ich wundere mich über das, was Dir Pro Familia zu der Entwicklung Deines Babys gesagt hat. Das ist doch Unsinn. Ein Kind in der 11. Woche ist doch schon ganz fertig ausgebildet, alles list schon dran, es muss nur noch wachsen. Ich habe mir in meiner ersten Schwangerschaft damals ein Buch mit wunderbaren Aufnahmen über die Entwicklung des Babys gekauft. Heute findet man solche Bilder natürlich auch im Internet.
Ich würde mich freuen, wenn Du nochmal schreibst, wie es Dir geht.
Alles Liebe
Isabelle
Hallo Ihr Lieben,
ich danke Euch für die lieben Mails, die Ihr mir geschrieben habt mit soviel Mühe und Einfühlungsvermögen. Sobald ich mich die Tage entschieden habe werde ich es Euch mitteilen, egal wie es ausgeht.
Ich denke auch wie manche von Euch geschrieben haben, irgendwas scheint wohl, auch wenn ich die letzten Wochen nicht viel mehr wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Müdigkeit erlebt habe, zu sein, dass ich schon zwei Mal nach den Voruntersuchungen nach Hause bin, obwohl ich hätte nur noch die Tablette schlucken müssen. Das habe ich mich auch schon gefragt.
Auf der einen Seite denke ich: Ich habe immer ordentlich verhütet kann mir nicht erklären wie es passiert ist, und kann doch jetzt durch mein Verschulden den Winzling oder wie eine von Euch so schön geschrieben hat, das Murmelchen nicht einfach wieder wegmachen lassen.
Dann denke ich es kann aber auch nicht sein, wenn ich eigentlich keine feste Absicht habe ein Kind haben zu wollen es dann einfach zu bekommen, weil es nun passiert ist.
Ich habe einen total überfüllten Kopf, es waren schlimme Wochen und traurig, dass ich nicht nach ein paar Tagen sagen konnte ja oder nein. Vielleicht liegt es auch daran, dass man echt innerlich nur durcheinander ist und angespannt ist. Man sich die Zukunft keinen Meter vorstellen kann. Ich habe auch Angst vor der Veranwortung zu versagen oder dass das Kind kein schönes Leben haben wird. Ihr seht viel psychische Komplexe. Und es geht mir echt viel schlecht, dieses Kotzgefühl auch beim Zähne putzen ganz schlimm und nur schlapp, da werden selbst die einfachsten Hausarbeiten zur Schwerstarbeit oder mit Pausen verrichtet- wie so eine alte Frau
Ich danke Euch für Eure echt herzliche Anteilnahme.
Was ich mich nur frage, hat denn jemand hier einmal eine Abtreibung gehabt? Ich habe sehr Angst, wenn ich diesen Schritt gehe, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann (es könnte ja aus irgendeinem Grund so sein, dass ich in ein paar Jahren anders denke als heute) und dass ich psychisch total fertig bin (was ich eh schon bin, habe keine Lust mehr zu denken).
Vielleicht kann mir ja dazu jemand was sagen, wäre echt sehr lieb und hilfreich, auch gerne per Nachricht, habe heute auch schon eine andere Antwort per Nachricht bekommen. Diese arme Frau steckt auch in der gleichen Situation wie ich und war schon zwei Mal bei Pro Familia gewesen.
Und wegen der Entwicklung des Fötus, meine Frauenärztin hat das gleiche gesagt, dass bis zur 22. Woche keine Gefühle da wären und noch kein Gehirn und das ich es nicht als Mord sehen soll.
Fühlt Euch alle gedrückt und vielen Dank für die lieben Antworten. Wenn ich meine Entscheidung getroffen habe, werde ich jedem von Euch einzeln noch einmal schreiben.
Ganz liebe Grüße Ihr Lieben und danke!
es tut mir leid lesen zu müssen, dass du dich mit deiner Entscheidung so quälst!
Ich kann dir gut nachfühlen, wie dich die anfänglichen Schwangerschaftsbeschwerden lähmen, mir ging es da auch immer sehr schlecht und es muss furchtbar sein in diesem Zustand ganz allein so eine schwere Entscheidung zu treffen. Zumal es deine erste Schwangerschaft ist und du dir nicht vorstellen kannst, dass sich diese Beschwerden in ein bis zwei Wochen in Luft auflösen würden und du so viel Energie hättest wie nie zuvor!
Was ich mich die ganze Zeit frage ist, ob dein Partner eigentlich von der Schwangerschaft weiß und was er dazu sagt? Vielleicht kann er den Ausschlag geben?
Ich habe selber keine Abtreibung hinter mir, habe aber eine Tante, die ihr viertes Kind abgetrieben hat. Ähnlich wie du, obwohl vom Umfeld nichts gegen das Kind sprach, nur weil die Schwangerschaft ungeplant war. Und obwohl sie drei gesunde Kinder großgezogen hat und die Sache mittlerweile über 20 Jahre her ist, denkt sie immer noch daran und bereut diesen Schritt bis heute.
Was ich dir damit sagen möchte ist: die Schwangerschaft besteht nun einmal und es ist vollkommen egal, ob du später noch fünf Kinder bekommst oder gar keins; dieses Kind hat bereits einen Platz in deinem Herzen und du wirst es nie mehr daraus entfernen können.
Also wenn du über die Abtreibung entscheidest, mache dir keine Gedanken darüber ob du in der Lage bist das Kind zu erziehen (das sind alle Eltern, dazu braucht es nicht viel mehr als ein bisschen Liebe und gesunden Menschenverstand) oder ob das Kind ein glückliches Leben haben wird, darauf kannst du eh' nur beschränkt Einfluß nehmen. Möglicherweise geht alles schief, das kann niemand voraussagen. Auch werden die Ärzte wahrscheinlich recht damit haben, dass der Fötus bewusst nichts von der Abtreibung mitbekommt.
Aber DU wirst dein Leben lang damit zurecht kommen müssen, es nicht einmal versucht zu haben und deinem Kind keine Chance im Leben eingeräumt zu haben und das nur, weil es zufällig ins Leben gestolpert ist und nicht nach Plan!
Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Tage!
Alles Liebe,
Sonnenkorn
heeey du liebe,
dich würde ich jetzt gern in den arm nehmen! du klingst heute noch verzweifelter.... ich erahne wie anstrengend es für dich sein muss, - dieses ringen -
ich hab’ das gefühl, du willst alles ganz genau im vorraus durchdacht und abgeklärt haben!? doch meistens endet es immer wieder in einem gedankenlabyrinth.....
vielleicht wäre es möglich, mal in dich hinein zu spüren, wie es sich anfühlt wenn du dir vorstellst wie es wäre......so... oder so!
was an der verantwortung macht dir am meisten zu schaffen? darf ich dich mal fragen, wie du deine kindheit erlebt hast? wie sieht für dich ein schönes leben aus?
und wie denkt eigentlich dein partner? mit ihm könntest du ja rechnen, er wäre für dich und euer murmelchen da! für mich so eine schöne vorstellung, weil du nämlich g’rade genau im richtigen alter wärst! abgesehen davon, dass sonst auch alles passen würde, oder?
oh, jetzt gerade während ich schreibe, ist deine neue post angekommen...
....liebe katja, ich kann dir keinen erfahrungsbericht liefern.(da bin ich direkt froh) außerdem könnte man es doch eh' nicht vergleichen. jede frau denkt und fühlt anders und hat ihre eigene geschichte.....
also ich glaube, dein innerstes weiß schon lange was das beste für dich wäre. oder was denkst du welche kräfte dich immer wieder vor der abtreibung umkehren ließen?
ich möchte dir ein ganz großes paket mit klarheit und selbstvertrauen schicken und werde ab jetzt, heute abend und morgen und immer wieder fest an dich denken....
alles, alles liebe dir,
felicia
Liebe Katja,
ja, die Übelkeit ist wirklich schrecklich, wenn man für die einfachsten Handlungen des Alltags keine Kraft mehr hat. Man kann sich dann gar nicht vorstellen, dass es jemals aufhört. Aber wie Sonnenkorn geschrieben hat, ganz plötzlich ist diese Zeit wie ein Spuk vorbei.
Jetzt hast Du es schon so lange aushalten müssen. Wäre es für Dich nicht schrecklich, wenn alles umsonst wäre, statt dass Du als "Ausgleich" dann ein wunderbares Kind hast?
Was Deine Ärztin sagt, kann ich nicht nachvollziehen. Sie müsste es doch eigentlich wissen, dass es schon ein fertig ausgebildetes Kind ist. Ich denke, das weiß sie auch, aber es geht ihr darum, Deine Entscheidung nicht zu beeinflussen. Da frage ich mich dann, kann man wirklich frei entscheiden, wenn man nicht über alle Umstände Bescheid weiß?
Ich kann mir auch nicht ganz vorstellen, dass das Kind von einer Abtreibung gar nichts mitbekommt. Auf Filmaufnahmen sieht man manchmal, wie es versucht, den Instrumenten (dem Saugrohr) auszuweichen, wie es sich in die hinterste Ecke verkriecht und Angst zu haben scheint.
Ich habe über Abtreibung viel nachgedacht, und eine ganz wesentliche Erkenntnis war für mich, dass das Kind, was im Bauch heranwächst genau das gleiche ist, identisch ist mit dem Baby, das mich ein paar Monate später anlächelt (und das noch ein paar Jahre später in die Schule geht). Oder umgekehrt gesagt, das Kind, das mich jetzt mit seinem reizenden Geplauder so erfreut, ist genau das gleiche, das vor drei Jahren "in meinen Bauch kam" (auch eigentlich nicht gewollt). Deshalb kann ich Deine Gefühle gut verstehen. Man sieht das Kind im Bauch eben noch nicht, und deshalb ist es gefühlsmäßig noch nicht wirklich da.
Liebe Katja, ich wünsche Dir so, dass Du die Kraft hast, die richtige Entscheidung für Dich und Dein Kind zu treffen.
Sei umarmt und lass wieder von Dir hören.
Isabelle
Liebe Katja,
die ersten 3 Monate sind wirklich die schlimmsten in einer Schwangerschaft. Der Hormonhaushalt macht einem das Leben nicht gerade einfacher. Aber danach kommt die schönste Zeit der Schwangerschaft. Dann kommen die ersten kleinen Tritte und du wirst merken, wie du dieses kleine Geschöpf liebhaben lernst. Es wird sogar auf deine Stimme reagieren oder die deines Partners. Mehr Menschen kennt es jetzt ja noch nicht.
Ich habe den Eindruck, dass du ein sehr lebensfroher und bejahender Mensch bist (schönes Leben - gute Tante)Mit einem Kind, das kann ich dir als 6fache Mutter sagen,kann man auch ein schönes Leben haben und darf dann sogar eine gute Mutter werden.
Ich wünsche dir eine innere Ruhe und Kraft für eine gute Entscheidung.
Sei ganz lieb gegrüßt
moggel
Liebe Katja,
ich kann mir vorstellen, wie verzweifelt Du gerade bist! Dein ganzes Leben scheint auf den Kopf gestellt und nun mußt Du eine Entscheidung treffen, noch dazu ganz schnell, trotz Gefühlswirrwar, Übelkeit und Erschöpfung! Da kann man ja gar keinen klaren Gedanken fassen und es kann einem ganz schwindelig werden vor lauter Denken und "Insichhineinhorchen".
Du suchst nach den "richtigen" Gefühlen für Dein Kind, fragst Dich, ob Du den Ansprüchen genügen kannst, hast Angst vor der Verantwortung.
Ich höre aus Deinen Zeilen heraus, daß Du eine ganz tolle Mama bist! Du machst Dir Entscheidungen nicht leicht, willst alles, was Du tust, auch gut und richtig machen und hinterfragst Gedanken und Gefühle genau. Das finde ich toll! Da zeigt sich auch schon die Liebe in Deinem Herzen (auch wenn die Gefühle noch nicht so mitspielen), Du hast Dein Kleines ja sogar schon zweimal vor der Abtreibung gerettet!!! Du lebst in einer stabilen Partnerschaft, Dein Partner steht fest hinter Dir (Er weiß also von der Schwangerschaft?). Bestimmt ist er dann ein genauso verläßlicher Papa für Euer Kind! Das alles ist das Schönste und Wichtigste, was Ihr Eurem Mäuschen geben könnt, viele Kinder haben es nicht so gut! Alles andere wächst in der Beziehung zu Eurem Kleinen mit, die Handgriffe bei der Babyversorgung lernen sich schnell und die wichtigen Entscheidungen ergeben sich auf dem Lebensweg. Das kann man sowieso nicht vorausplanen.
Ich glaube, es ist auch völlig egal, ob man nun ein "geplantes" Kind bekommt oder so einen süßen "Zufallstreffer", wie es bei Euch ist! Euer Kleines ist ja ein ganz unverhofftes Geschenk und scheint einen besonderen Lebenswillen zu haben, wenn es sich an der Verhütung "vorbeigemogelt" hat! Ein ganz besonderes Kind! Ich wünsche Dir von Herzen, daß Ihr die Kraft und den Mut habt, Euch auf das wunderbare Abenteuer "Familie" einzulassen!
Die Schwangerschaftsbeschwerden werden sicher bald ganz plötzlich verschwinden. Ich kann
Dir das nachfühlen, habe mich bei meiner letzten Schwangerschaft (habe zwei Kinder, 2 Jahre und 4 Monate) auch durch die ersten Wochen gequält! Aber Du hast diese schwierige Zeit ja schon fast überstanden, vielleicht fühlst Du Dich ja schon nächste Woche voller Energie und Kraft und gar nicht mehr wie eine "alte Frau". Und die Übelkeit hat sich dann plötzlich wie in Luft aufgelöst! Da freu ich mich schon jetzt darauf mit Dir!
Nun stellst Du noch viele eher medizinische Fragen. Ich halte es für Quatsch, was Dir bei proFamilia und bei Deiner Frauenärztin zur Abtreibung gesagt wurde. Ich glaube schon, daß das Kind die Abtreibung irgendwie mitbekommt, ob nun mit Schmerz, Angst, Verlassenheitsgefühl o. ä., denn der Seelenzustand ist ja nicht so recht erklärbar, auch nicht mit der Gehirnentwicklung allein. Das kann, glaube ich, keiner so ganz endgültig sagen. Außerdem hängt die Bewertung, ob etwas Mord ist, doch nicht davon ab, ob derjenige viel oder ein wenig oder gar nichts davon merkt. Ich denke, die wollten es Dir einfach leichter machen mit der möglichen Abtreibung und Dir die Schuldgefühle nehmen...
Selbst habe ich noch keine Abtreibung erlebt, aber ich kenne einige Frauen. Für alle war das ein großer Bruch in ihrem Leben, nichts war hinterher so wie vorher. Die meisten haben schlimme
Schuldgefühle und eine große Trauer, können ihr verlorenes Kind durch nichts ersetzen.
Alle haben psychische Probleme wie Depressionen, Schlafstörungen oder ständige Unruhe.
Ich wünsche Dir ganz sehr, daß Dir/Euch das erspart bleibt und Ihr in ungefähr einem halben Jahr ein süßes Töchterchen oder Söhnchen im Arm halten könnt.
Ich bin heute Nacht in Gedanken bei Dir, bitte schreibe bald, wie es
Dir geht, ja?
Sei ganz lieb gegrüßt von Theresia