Wo fange ich am Besten an?
Ich habe gesten einen Termin beim Frauenarzt, da ich 8 Tage überfällig mit meiner Periode war, um einen Schwangerschaftstest zu machen, dieser war positiv!
Wir hatten mit Kondom verhütet, doch scheinbar ist irgend Etwas schief gelaufen.
Ich muss dazu sagen, dass ich und mein Mann schon 2 Kinder haben.
Mein erster Gedanke war abtreiben! Wir können es uns finanziell nicht wirklich leisten. Wir leben von Alg 2. Da mein Mann schwer an Depressionen leidet, musste ich meinen Job aufgeben, er war und ist nicht wirklich in der Lage sich größtenteils alleine um die Kinder zu kümmern ;(
Naja lange Rede kurzer Sinn, ich weiß nich was ich machen soll! Ich kenne die Proleme einer Abtreibung, vor Allem die psychischen Folgen, denn vor 13 Jahren hatte ich schon einmal einen Abbruch und komme bis heute nicht wirklich klar damit.
Auf der anderen Seite ist da immer dieser finanzielle Aspekt, es reicht jetzt schon von hinten bis vorne nicht, auch sind wir erst vor einem Jahr umgezogen und der Platz für ein weiteres Kind, wäre auch nicht wirklich da.
Von den meisten Institutionen bekommt man zwar Hilfe angeboten, aber immerhin muss ich mich ja mindestens die nächsten 20 Jahre um das Kind kümmern.... ich weiß nicht. Eigentlich wollte ich mich beruflich wieder aufrappeln, denn so kann es ja nicht wirklich weitergehen, das ginge mit einem Baby ja auch eher schlecht.
Familie hilft auch wenig bis gar nicht, nur noch eine Oma haben wir hier und die kann gesundheitlich nicht wirklich mithelfen ;(
Es ist alles so blöd! Ich fühle mich ja schon regelrecht gedrängt zur Abtreibung hin.... mir fällt leider 0 ein, wie ich es dennoch geregelt bekommen würde.
Ich weiß auch gar nicht, was ich von euch mir hier erwarte? Vielleicht einfach nur mal Jemanden zum Reden, denn seit mein Mann krank ist, haben sich auch die Freunde mehr und mehr abgewendet. Ich bin im Endeffekt auf mich ganz allein gestellt.
LG
kyra
hallo kyra,
deine letzten sätze scheinen mir am meisten auszusagen über deine ganze situation. die krankheit deines mannes hat dein leben sehr verändert und dich in diese „allein-stellung“ gebracht. und das ist mit zwei kindern eine enorme anforderung! (wie alt sind eure beiden?) und dann noch mit wenig geld und in eine gewisse isolation gebracht (würde dir freunde wünschen, die es mit euch aushalten können!!) .... mich erfüllt das mit achtung vor dir! und ich sag´ dir noch, was am meisten: dass du deinen mann schätzst! das spüre ich durch deine worte hindurch, dass ihr zusammenhaltet. und das ist eine großartige menschliche „leistung“ (blödes wort jetzt dafür – aber ich glaub´, du verstehst schon, was ich meine, oder?).
hat dein mann denn auch mal bessere phasen? und geht es schon sehr lange so? ich hoffe, er ist in guter medizinischer und therapeutischer betreuung. – weiß er´s schon, das mit der schwangerschaft?
ich glaub´, du bist hier schon richtig (guter instinkt), auch was unterstützung und finanzplan angeht. – und: jetzt bist du schon nicht mehr ganz allein.
wenn der erste schock verdaut ist, kommen auch wieder ideen, wie es sich bewältigen lässt.... nach und nach, schritt für schritt, tag für tag ....
liebe grüße und kraft für diesen tag (vielleicht gibt es einen besonders schönen augenblick, der dich aufatmen lässt und froh macht?) von layla
Vielen Dank für deine tröstenden Worte.
Meine Kinder sind 10 und fast 6 Jahre alt. Es ist jetzt schon enorm viel zu leisten, der Große ist in der 5. Klasse und die Kleine wird nächstes Jahr eingeschult.
Mein Mann weiß von der Schwangerschaft, meint aber auch eher eine Abtreibung wäre eben das Beste, in unserer Situation.
Ist eben alles nicht so einfach, er ist zwar in Behandlung, aber bis sowas mal richtig anschlägt, das dauert. Wir leben mit seinen Depressionen schon 12 Jahre lang. Anfangs war es lange nicht so schlimm, auch jetzt hat er ab und an Phasen in dem es ihm ein wenig besser geht. Doch die meiste Zeit hadert er einfach nur mit sich selbst und ist mir keine wirkliche Hilfe, eher wie ein 3. Kind ;(
Er drängt mich auch nicht wirklich zur Abtreibung, aber seiner Logik und auch irgendwie meiner wäre es die vernünftigste Lösung für alle.
Unterstützung innerhalb der Verwandtschaft kann ich vergessen, meine Eltern würde die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, wenn sie von der Schwangerschaft erfahren würden.
Seine Eltern sind getrennt, zum Vater besteht keinerlei Kontakt und die Mutter würde einen Herzinfarkt bekommen.... eben weil die Situation jetzt schon mehr wie brenzlig ist, gerade was das finanzielle anbelangt ;(
Auch der Platz den wir nicht wirklich hätten,macht mir zu schaffen, wie gesagt wir sind erst umgezogen um beiden Kindern ein eigenes Zimmer zu ermöglichen und jetzt das! ;(
LG
Kyra
Liebe Kyra,
eines fällt mir bei deinen Zeilen sofort auf. Du scheinst eine sehr starke Frau zu sein. Trotz aller Probleme, mit denen du zu kämpfen hast, schaffst du es, sie sozusagen von außen zu betrachten und eine gewisse innere Distanz dazu einzunehmen. Ich denke, das ist eine gute Perspektive,um die Probleme lösen zu können. Glaubst Du, dass Abtreibung eine Lösung für dich sein könnte?
Du liebst deine beiden Kinder und könntest dir ein Leben ohne sie gewiss gar nicht mehr vorstellen. Glaubst du nicht, dass es dir mit dem dritten Kind (das ja jetzt schon irgendwie da ist, es ist ja mehr als eine bloße Möglichkeit) genauso gehen wird?
Frage nicht danach, was deine Umgebung von einer weiteren Schwangerschaft denkt. Frage danach, was du willst. Dein Mann ist nicht gegen das Kind. Das ist schon sehr viel.
Und es muss doch möglich sein, in finanzieller Hinsicht Unterstützung zu bekommen. Vielleicht kannst Du mal bei Pro Femina anrufen? Die können dir sicher konkret weiterhelfen.
Wegen der Wohnung würde ich mir jetzt noch keine Gedanken machen. Ein kleines Kind braucht nicht so viel Platz, braucht kein eigenes Zimmer (mein dritter, Zweijähriger, schläft immer noch neben mir), und bis dahin sieht es bei euch finanziell vielleicht schon wieder anders aus. Vielleicht kannst du nach einer Weile auch wieder arbeiten.
Ich glaube, dass Abtreibung niemals eine vernünftige Lösung ist. Ein Kind, das Leben will, ist doch ein wichtiges Gegenargument. Demgegenüber kann es keine "Vernunft" geben, die stärker wäre - oder es ist eben keine Vernunft.
Gerne unterstütze ich dich, wo ich kann. Ich habe, ebenso wie meine Schwester, noch sehr schöne Babysachen, die ich dir gerne geben würde.
Denke jetzt an dich und an dein "Würmchen", nicht an das, was die anderen sagen.
Alles Liebe,
ich freue mich, wieder zu hören wie es dir geht.
Isabelle
Liebe Kyra,
wenn ich Deine Zeilen so lese, denke ich spontan, Hut ab, wie Du das alles so schaffst! Und wie Du versuchst, die Probleme Deines Mannes mitzutragen, das finde ich klasse. Du scheinst wirklich eine sehr starke Frau zu sein!!!
Nun bist Du wieder schwanger und alles ist schwierig, vor allem, weil Du wieder so ziemlich auf Dich allein gestellt bist! Umso besser, daß Du hier geschrieben hast, im Gespräch oder im Schreiben können sich die Gedanken ein bißchen ordnen und vielleicht fühlst Du Dich ja nicht mehr ganz so allein!
Also, ich denke auch, daß eine Abtreibung nie eine Lösung ist! Und bei Euch würde es wahrscheinlich, so denke ich, alles nur noch viel schlimmer machen! Du würdest eine zweite Abtreibung wahrscheinlich erst recht nicht verkraften, könntest es Dir hinterher erst recht nicht verzeihen, wenn Du es getan hättest, obwohl Du doch wußtest, auf was Du Dich einläßt! Wie sich die psychischen Folgen vielleicht verstärken würden, weißt Du nicht... Und Deine Kinder brauchen Dich, Du bist ja die stabile "Größe" in Eurer Familie.
Und die Depressionen Deines Mannes würden sich vermutlich nach einer Abtreibung sogar verstärken, das ist ja oft der Fall, nicht nur bei den Frauen... Mir kam nur so der Gedanke, er hat seit 12 Jahren Depressionen, vor 13 Jahren hattest Du die Abtreibung, war er der Vater, könnte es da einen Zusammenhang geben?
Liebe Kyra, ich denke auch, Du solltest Dich mal richtig gut beraten lassen. Es gibt viele Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung, gerade bei den finanziellen Problemen, aber auch Vermittlung von sogenannten "Ersatzgroßeltern" o.ä.
Da findet sich sicher ein gehbarer Weg für Euch fünf ...
Ich denke an Dich und wünsche Dir, daß sich Wege auftun, die es Dir möglich machen, auf Dein Herz zu hören und eine gute Entscheidung zu treffen! Und schreib ruhig wieder, wie es Dir geht...
Sei lieb gegrüßt von Theresia
hallo,
die Einträge sind ja etwas älter. ich würde dich aber gerne fragen, wie geht es dir heute.
habe gerade ahnlich situation und habe ich deinen beitrag gefunden.
hoffe auf antwort
lg
ivi
du musst ganz schön viel gelesen haben - und hier hast du dich wiedergefunden. Ob K-y-r-a noch hier liest, weiß man nicht. Auf jeden Fall erlebst du etwas ähnlich wie sie. Das tröstet schon mal, oder?! Und hilft einem manchmal schon ein bisschen. Das Gefühl, dass man nicht der einzige ist, der mit etwas kämpft. Und doch schreibt jeder seine eigene Geschichte - wie du jetzt hier Wie ist deine Situation? Was macht dir zu schaffen? Vielleicht magst du ja noch ein bisschen von dir erzählen.
Bis dann, ganz liebe Grüße
Sanne