Hallo,
ich habe gestern erfahren das ich in der 5.SSW bin. Nun, ich bin 4,5Jahren mit meinem Mann verheiratet, habe ich schon einen 15jährigen Sohn und eine 2jährige Tochter.
Ich habe es natürlich sofort meinem Mann erzählt und er hätte sich am liebsten gefreut, doch bei mir kommt leider keine Freude auf. Mein Sohn bereitet mir/uns seit Jahren massive Probleme, was stark an die Substanz geht. Dann ist Dieter noch unsere kleine Tochter, die noch nicht aus dem gröbsten raus ist. Dazu kommt das wir ganz alleine sind.
Leider ist vor 2,5Jahren(19Tage vor der Geburt) meine Mama unerwartet verstorben, woran ich heute noch zu knabbern habe. Zur gleichen Zeit sind wir umgezogen und unser Soziales Umfeld hat sich aufgelöst. Am jetzigen Wohnort ist es nicht leicht neue Kontakte zu knüpfen. Mein Vater wohnt 75km entfernt und die Schwiegermama wohnt 25km entfernt und ist selbst noch viele Jahre berufstätig.
Jetzt habe ich natürlich wahnsinnige Zweifel an mir selbst ob ich das ganze schaffen würde.
Ja meine Mann würde mich so gut wie es geht unterstützen, doch erst ist ja dennoch die meiste Zeit arbeiten. Bin ich ebenfalls wieder berufatätig bleibt alles an mir hängen. Ob nun am morgen die Kinder fertig machen und in die Kita bringen oder abholen und dann noch einige Stunden besspaßen. Mein Mann kommt meist erst gegen 18uhr nache hause. Wir hatten schon bei unsere Tochter eine sehr schwere Zeit. Natürlich, da kamen andere Faktoren dazu. Doch wo bleibe ich dann??? Versteht mich bitte nicht falsch, ich liebe meine Kinder und bin gerne Mama und meine Kinder stehen immer an erster Stelle, doch wo bleibe ich dann. Ich könnte nie jemanden mal bitte mich zu unterstützen oder das ich einfach mal an die Luft komme um durch zu atmen. Ich habe wahnsinnige Angst das nicht zu schaffen und daran zu zerbrechen. Klar habe ich einige Bekanntschaften, doch das Verhältnis ist nicht so gut um nach Hilfe zu frage.
Ich werde mit allen Problemen alleine sein.
Liebe Jazzy,
Angst und Freude gehen nicht gleichzeitig, das schafft die menschliche Seele einfach nicht.
Deine Angst geht mir richtig nahe: Angst um dich selbst, dass du zum Atmen kommst. Das ist ja schon fast Angst um dein Leben. Wie sollst du das alles schaffen? Das nimmt dir jegliches Gefühl für das, was ein kleines Kind an Schönem bedeutet (und ein großes natürlich auch ). Dein Mann spürt das auch und möchte sich freuen und kann gar nicht.
Kann es sein, dass in der unerwarteten neuen Situation alles, was in früheren Zeiten war, in deinem Gefühl plötzlich ganz deutlich und groß wird?
Alle bedrängenden Situationen zusammen sind ganz nah. Und du dich fühlst wie zu der Zeit der Geburt, wo du deine Mutter zugleich verloren hast ... und auch die anderen Situationen, die schwer zum Durchstehen waren.
Es ist viel, was du bewältigt hast. Manches hast du gesucht und gewählt und entschieden. Anderes musstest du hinnehmen und es für dich und die Familie einrichten, so gut es ging.
Ich denke, dass eine Frau IMMER sehen muss, wo sie bleibt. Dass sie in erster Linie selbst dafür sorgen muss. Sich selbst eine "Mutter" sein muss. "Muss" - das klingt schon nach einem neuen Anspruch. Nein, eher so:
Ich bin wie eine gute Mutti zu mir selbst.
Und was würde sie dir jetzt sagen?
Ich versuch´s mal:
Liebe Jazzy, du bist jetzt total überrumpelt und hast große Angst vor dem, was kommt. Du hast schon viele schwere Tage durchgestanden und es hat sich gelohnt, oder? Vieles ist (immer wieder) gut geworden. Trotzdem. Manches siehst du noch nicht. Grade Kinder entwickeln sich auf lange Sicht und es IST anstrengend. Jedes Alter auf seine Weise. Aber sie spüren und haben deine Liebe. Und daraus machen sie das Beste. So wie du jetzt.
Sei heute gut zu dir und verlange dir nicht mehr ab, als du heute kannst. Und morgen auch wieder .. und übermorgen ...
Alles, was dir jetzt fehlt, kann sich entwickeln. Halt die Augen offen und schenke dir, was du brauchst. Da "bleibst" du dann und kannst atmen. Tief atmen kannst du immer. Dann wird die Angst weniger.
Das spüren deine Kinder und das tut ihnen gut und das nehmen sie mit in ihr Leben: Lebensfreude und Lebensmut, auch wenn nicht alles super läuft.
Eine Abtreibung müsstest du auch "schaffen" und es wäre auch ein Verlust, der zu Knabbern gibt. Und dazu ein gewählter.
Das Wichtigste ist wirklich, dass du dir weniger auflädst. Dann spürst du, wofür du deine Kraft einsetzen möchtest. Aber erst wieder Kraft sammeln.
Kann dein Mann dich dazu unterstützen?
Liebe Grüße von Layla
Hallo liebe Jazzy,
diese Luft zum Durchatmen. Da kann ich dich verstehen, dass du dich nach ihr sehnst und dass es dir gerade sehr zu schaffen macht, dass sie dir fehlt.
Und gerade diese Luft zum Durchatmen ist ja auch immer wieder der Motor, um weiterzugehen, um durchzuhalten. In diesen kleinen, vielleicht auch nur kurzen Momenten, tankt man Kraft und kann auch den Alltag mit anderen Augen sehen. Vielleicht ploppen dann auch in der Erinnerung die schönen Momente auf, die man in letzter Zeit erlebt hat und die einem Freude gemacht haben.
Wenn man ganz tief drin steckt, dann geht der Blick dafür leider oft verloren.
Ich würde sie dir wirklich von Herzen wünschen, diese Momente, wo du rauskommst, für dich bist und dich um dich selbst und deine Seele kümmern kannst. Selbst beim Atmen ist es ja so, dass man nicht die ganze Zeit ausatmen kann, immer nur von sich was geben und sich um andere drehen kann. Zu 50% muss man auch immer wieder einatmen. Es ist dieses Wechselspiel von Geben und Nehmen, um gesund zu bleiben.
Es fällt oft schwer und braucht sehr viel Organisationstalent, um sich als Mama mal von der Familie loszueisen... weil man ja jemand anderen um Hilfe fragen muss, um etwas für einen zu übernehmen oder anderweitig etwas so umstrukturiert, damit nicht nur die Bedürfnisse aller anderen gesehen werden, sondern auch deine eigenen!
Es ist wirklich wichtig, dass es deiner Seele gut geht.
Ich denke, du weißt sehr gut, was du eigentlich bräuchtest, nur noch nicht, wie es umsetzbar wäre.
Kannst du da mit deinem Mann auch mal drüber reden?
Welche Möglichkeiten sieht er, um dich zu entlasten? Wie wäre es möglich, dass du öfters einmal an die frische Luft kommst?
Ich würde gerne mit dir gemeinsam weiterüberlegen, was du dir wünschen würdest und wie das umsetzbar wäre. Ich hätte jetzt mehrere Möglichkeiten im Kopf, aber es wäre ja wichtig, etwas zu finden, mit dem DU glücklich bist und was in der jetzigen Situation zu dir passt.
Ich hab noch einige Fragen, die ich dir gerne stellen würde... auch zu deinem Sohn (Ist das euer Sohn oder dein Sohn? War mir da, in dem wie du geschrieben hast, nicht ganz sicher.)
Daher hoffe ich jetzt einfach, dass du dich wieder meldest.
Hallo mia042 und hallo layla,
ich danke für eure Antworten.
Es steht fest, dass das Leben aus geben und nehmen besteht. Doch von wem etwas nehmen, wenn niemand da ist?
Wor mussten leider feststellen als es uns am schlechtesten ging, dass niemand da war. Die meisten Menschen zeigen sich leider zurück sobald es kompliziert wird und sie denken dann nur an sich und an ihr Leben. Mein Mann und ich sind mittlerweile fast 8Jahren liiert und wir mussten häufig diese Erfahrung machen. Das einzige positive daran ist das dies uns mehr zusammengeschweißt hat. Doch wie lange soll das gut gehen?
Vor 2,5Jahren hatte wie die schwerste Zeit und dies auch überstanden, doch überstehen wir eine so heftige Zeit ein zweites mal.
Es ist ja nicht nur so das man Zeit für sich benötigt, sondern auch Zeit für sich als Paar. Mittlerweile kann unsere Tochter ab und an mal bei Oma (Schwiegermama) schlafen damit wir mal für uns sind. Doch zwei Kinder wird sie ablehnen. Dazu muss ich sagen da sich letztes Jahr genau zu selben Zeit, also wirklich auf den Tag genau zu selben Zeit schwanger war. Da teilte sie uns dies schon mit. Wir bzw ich hatte genau die selben Gedanken und Bedenken wie jetzt. Doch damals hat Mutter Natur uns die Entscheidung abgenommen
Wie sollen wir, wenn es so sein sollte, noch Zeit für uns finden?
Wie soll es laufen wenn ich am Morgen beide Kinder habe und alles alleine machen muss?
Wie schaffe ich es bis mein Mann von Arbeit zu Hause ist und ich verzweifelt bin?
Wie soll ich das schaffen wenn ich wieder arbeiten gehe?
Wie soll es finanziell laufen?
Ich erhalte kein Mutterschaftsgeld von der KK , sondern eine Einmalzahling vom Bund und dies wäre schon eine schwere Einbuße. Mein Mann würde gerne die ersten zwei Monate Elternzeit nehmen und mich unterstützen, doch das wäre unser ruin mit unseren mtl Fixkosten.
Bei mir macht es keinen Unterschied, da ich den Mindestsatz erhalten würde. Ich bi aufgrund meiner Kinder nur in einen Minijob tätig, hauptsächlich wegen meinem Sohn.
Da komme ich zu deiner Frage mit042:
Mein Mann ist nicht der Vater meines Sohnes, dennoch sagt er das er sein Sohn ist und andersrum ebenfalls. Mein Sohn hat dennoch Kontakt zu seinem richtigen Vater.
Mein Sohn hat leider eine schwere Form von ADHS jedoch ist er nicht hyperaktiv, sonder hat ein hyperkinetisches Syndrom(Impulsstörung). Er hatte sich bis zur Oberschule positiv gewandelt und sich gut in den Griff bekomme. Doch jetzt wandelt er sich in einen notorischen Schulschwäzer, ist absolut Respektlos und rennt von zu hause weg sobald es Probleme gibt oder er erwischt wurde. Dies belastet uns sehr, so sehr das wir vor wenigen Wochen kurz vor einer Trennung standen.
Wir haben uns wieder entschieden ihm Hilfe zu holen, doch die Mühlen mahlen leider sehr langsam, gerade kurz vor Weihnachten.
Davon mal abgesehen kann er ein Herzensgüte, hilfsbereiter und toller Junge sein. Nur leider kommt das nicht mehr oft durch. Doch seine Schwester liebt er abgöttisch trotz des großen Altersunterschiedes. Beide zusammen sind ein Herz und eine Seele.
Er unterstützt mich öfters wenn es darum geht bitte aus sie aufzupassen oder aus dem Kindergarten abzuholen. Jedoch kann ich es dann nicht mit zwei Kindern verlangen und er ist auch in 3jahren sein eigener Herr und geht seine eigenen Wege.
Kurz gesagt, wir stünden vollkommen alleine da und müssten alleine mit allen kämpfen ohne mal sich woanders ausheulen zu können oder einfach nur mal Zeit für sich zu haben.
So, jetzt habe ich einfach mal alles getippt was meine Gedanken und Bedenken sind.
Ich wünsche einen wunderschönen 2.Advent.
Lg
Jazzy
Hallo liebe Jazzy,
mir geht dein Schreiben nahe, vor allem dein Wunsch am Schluss deiner Nachricht. So, als würdest du dir den Wunsch für uns abringen. So, als gäbe es für dich sowieso keinen wunderschönen Advent ...
Geht es dir so?
Ja, was ist Freude? Wann kann man sich freuen? Wann ist es schön?
War heute etwas Schönes für Dich? Etwas, was gerade HEUTE ist oder war?
Ich kann dir ganz ehrlich sagen, dass ich das selbst übe und lerne: hinsehen, was jetzt ist und was jetzt gut ist. Und der Rückblick auf vergangene Zeiten hilft für den Blick in die Zukunft.
Du schreibst von der schwersten Zeit vor zweieinhalb Jahren. Weil du deine Mama kurz vor der Geburt deiner Tochter verloren hast. Das ist wirklich besonders mühevoll: Schmerz und Freude zugleich. Das geht fast gar nicht. Und du bist durch diese Zeit gegangen! Auf so besondere Weise hast du es durchlebt. Den Verlust der Mutter, der Eltern muss jeder Mensch im Lauf seines Lebens erleben und bestehen. Es kann so verschieden verlaufen. Manchmal mit schweren Jahren, mit einer langen Leidenszeit. Nun hast du das bereits bewältigt und zwar unter ganz außergewöhnlichen Bedingungen – weil nämlich zwei so gegenteilige und unsagbar große Ereignisse zusammenfielen für dich: die Mutter verlieren und die Tochter bekommen. Das hast du durchgestanden! Was meinst Du: Was sollte oder könnte nochmal so schwer werden? Es ist doch unvergleichbar, oder nicht?
Was ich mir noch denke: wenn letztes Jahr die Schwangerschaft geblieben wäre, wäre es ein kürzerer Abstand zu deiner Tochter gewesen und dadurch sicher nochmal anstrengender. Und vielleicht ist deine Schwiegermama in dem Jahr in ihrer Einstellung auch anders geworden? Bis das Baby da ist, ist eure Tochter über drei. Das fühlt sich schon wieder ganz anders an. Vielleicht hatte die Oma damals Sorge um ihr Nervenkostüm? Um ihre Kraft? Immerhin ist die Schwiegermama da. Weil du schreibst: niemand ist da und von wem sollten wir nehmen? Sie ist also da und nimmt auf jeden Fall ein Kind.
Liebe Jazzy, es geht dir jetzt so: Du kannst dir nur Schweres vorstellen. Das ist jetzt so. Kannst du es so betrachten, dass dein Herz gerade einen „Durchhänger“ hat und diese Gedanken alles überschatten? Meinst du, dass du wieder leichtere Gedanken bekommst? Hast du das schon mal erlebtß
Oder kann es sein, dass der Schmerz über den Verlust deiner Mama wird gerade wieder mehr wach wird?
Man kann mit dem eigenen Herzen reden: "Schau, es kann auch besser werden, also du meinst."
Und das Baby kann wieder neu die Herzensgüte deines Großen ansprechen (da bin ich mir übrigens ganz sicher!).
Ich würde es nicht so "festklopfen", dass alles Schwere zusammenkommt.
Würdest du dich als Mensch einschätzen, der eher Schwierigkeiten sieht und erwartet?
Kennst du Menschen, die eher das Gegenteil von dir sind? Menschen die schier leichtsinnig glauben, dass alles gut wird und sie alles hinbekommen?
Ich kenne dich ja nur aus dem, was Du hier in den beiden Nachrichten von dir geschrieben hast. Mir kommt es so vor, als würdest du momentan (?!) sehr düster sehen. Dabei hast du viel Schweres geschafft! Überstanden. Bewältigt. Du hast große Kraft! Du kannst stolz sein auf dich und deine Familie!
Warum solltest du das Kommende nicht schaffen? Warum sollten nicht auch gute Überraschungen und Entwicklungen kommen? Dein Mann hält außerdem fest zu dir. Sehr wertvoll!
Es könnte momentan Müdigkeit sein, Erschöpfung nach einer längeren Zeit, die dich viel Kraft gekostet hat. Oder eben nochmal Trauer. Die Hormonumstellung kann auch den Blick trüben.
Hilft es dir, wenn du dir sagst: Wahrscheinlich sehe ich im Moment alles ein bisschen zu trüb?
Wie schätzt dein Mann dich ein? Wie schätzt er die Situation und die Zukunft ein?
Zu deinen großen Sorgen:
Ich denke, dass du nicht alleine bist. Ich denke, dass du immer wieder Menschen entdecken wirst, die dir zuhören, die mit dir fühlen. Und dass ihr auch Zeit für euch beide finden werdet – später vielleicht sogar leichter, wenn der Große echt groß ist und die beiden Jüngeren miteinander was anfangen können.
Da fordert ein Einzelkind (was eure Tochter ohne das Kleine fast wäre, wenn dein Sohn nicht mehr so mit der Familie geht) ein Paar durchaus mehr!
Ihr seid zwei und die beiden „Kleinen“ sind dann zwei.
Ich möchte dir so gerne Mut machen!
Mut, das Schöne zu sehen und zu erwarten. Denn das ist immer auch da. Jeden Tag.
Ich habe das ganz bewusst eingeübt: Hinsehen, was gut ist. Was schön ist. Was mich freut.
Und das gibt einem Kraft.
Vielleicht kannst du deine Tränen an den Schultern deines Mannes ausweinen und - trocknen lassen?
Ich wünsche dir und euch zusammen von Herzen einen schönen 2. Advent! Doch, auch einen wunderschönen!
Layla
Danke für deine ehrlichen Zeilen. Es gibt mir nochmal mehr Einblick in dein Leben und in das, was dich beschäftigt. Sicherlich bleibt es immer noch ein sehr kleiner Ausschnitt und das, was hinter deinen Zeilen steckt ist eine sehr lange Geschichte und ein langer Weg.
Ich finde es wirklich schön, dass du nun schon seit 8 Jahren deinen Mann an deiner Seite hast und ihr es schafft, durch dick und dünn zu gehen, auch wenn es schwierig wird. Sehr schwierig.
Ihr gebt sicherlich alles für den anderen und wollt gerne, dass es eurem Partner gut geht. Jeder kämpft da an seiner eigenen Front. Dein Mann versucht sein Bestes, um für dich und die Familie da zu sein und euch finanziell durchzutragen.
Du trägst finanziell deinen Teil dazu bei, soviel wie es dir eben möglich ist, und kämpfst dich Tag für Tag durch den Alltag, der auch überhaupt nicht ohne ist. Da seid ihr über die Jahre ein eingeschweißtes Team geworden.
Umso heftiger muss die Auseinandersetzung kürzlich gewesen sein, wenn ihr kurz vor einer Trennung standen, als es um euren großen Sohn ging.
Gut, dass ihr euch wieder Hilfe holt. Auch wenn die Mühlen langsam mahlen, ist es ja schon eine gute Aussicht, dass ihr diese Herausforderung nicht alleine durchstehen müsst, sondern bald Unterstützung habt.
Habt ihr da jemanden, den ihr schon kennt, und den ihr jetzt wieder kontaktiert habt? Oder musstet ihr wieder ganz neu suchen, vielleicht auf Grund eures Umzugs?
Ich würde dir wirklich wünschen, dass einfach immer mehr Lichtpunkte in deinem Leben auftauchen, die dir Hoffnung geben können, dass es auch wieder heller werden kann. Auf die Nacht, die du vor 2,5 Jahren erlebt hast, kann ja auch wieder ein Tag folgen, der das Leben wieder einfacher macht.
Deine größte Angst ist, so wie ich dich verstehe, dass die Nacht noch dunkler wird und die Herausforderungen noch schwerer. Das würdest du nicht nochmal durchstehen. Aber soweit muss es ja gar nicht kommen.
Es wäre ja wirklich wichtig, dass du wieder zu Kräften kommst und deinen Energiespeicher wieder füllen kannst.
Hast du schon mal an eine Kur gedacht? Eine Mutter-Kind-Kur zum Beispiel?
Hallo Jazzy, ich bekam beim Lesen deiner Worte das Gefühl, dass du schon längst überfordert bist und wirklich dringend Leute brauchst, die dir auch mal was abnehmen, Leute auf die du dich auch mal verlassen kannst und Leute, die es einfach gut mit dir meinen. Ich glaube, dass du an dieser Stelle ansetzen musst. Da es viele Angebote gibt, von Städten und Gemeinden, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden etc. würde ich dir raten, dort auch dringend (mit deinen Kindern) hinzugehen. Nimm doch die Beratungsangebote und Hilfen, aber auch Müttertreffs etc. an, dafür gibt es sie. So, wie es jetzt ist, soll es doch nicht ewig weitergehen, das ist zuviel. Und dann, wenn du die Unterstützung hast, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus und ihr könnt auch an die Kinderfrage ganz anders herantreten. Eine Freundin von mir hatte ähnliche Probleme und bekam schon in der ersten Stunde Psychotherapie gute Adressen für ihre Situation - und schon kam so viel ins Rollen, dass Probleme die viele Jahre lang bestanden in wenigen Wochen komplett gelöst waren. Die Therapie musste sie dann gar nicht machen. Also ich kann dich nur ermutigen, mit Leuten zu sprechen, die für Frauen in Notlagen ausgebildet sind und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das Kind jetzt abzutreiben scheint mir persönlich nicht die Lösung für ein Problem, das in erster Linie mit dem Kind nichts zu tun hat. Alles Gute dir, es kommt von Herzen.
Hallo liebe Jazzy,
Wie ging es dir denn mit den letzten Beiträgen? Kannst du mit den Ideen etwas anfangen oder eher nicht?
Mein Hintergedanke bei einer Mutter-Kind-Kur war, dass das eine gute Möglichkeit wäre, mal den Alltag hinter sich zu lassen. Die Zeit dort und die angebotenen Gespräche können ja helfen, vieles mal zu sortieren und dann fokussiert und erholt wieder zurückzukommen.
Das ist ja ein guter Rahmen, um sich mit Fragen zu beschäftigen wie „Was will ich ändern und kann es auch? Wo will ich als erstes ansetzen?
Was kann ich selbst in die Wege leiten und wo brauche ich Hilfe? Wo kann ich sie kriegen?“
Für die Kur braucht es sicher einiges an Zeit, bis man sie beantragt hat und dann den Termin bekommt. Aber es wäre eine gute Aussicht für später, die einem im Jetzt Zuversicht schenkt. Möglicherweise wäre es ja was für dich.
Die Ideen von Lenitas greifen ganz konkret im Alltag. Vielleicht hast du auch schon einiges probiert, manches vielleicht noch nicht.
Da stellt sich dann die Frage, was du genau brauchst und suchst und wo du es am besten finden kannst.
Wenn du am liebsten jemand hättest, der dir zuhört und wo du alles loswerden kannst, was dich beschäftigt, kann ich dir die Hotline hier oben rechts auf der Seite empfehlen. Da kannst du kostenlos anrufen und hast dann eine einfühlsame und kompetente Beraterin am Telefon. Sie nimmt sich Zeit für dich, kann dich begleiten und ist für dich da.
Mit ihr gemeinsam kannst du überlegen, was du dir wünschen würdest und was davon umsetzbar ist. Sie ist auch fachkundig, was soziale Leistungen angeht und kann mit dir z.B. auch deine Finanzen durchrechnen und Unterstützungen ausfindig machen, die dir zustehen.
Wahrscheinlich kannst du ja gut beides brauchen: Jemanden, der da ist und einfach mal zuhört und dann aber auch ganz konkret unter die Arme greifen kann, wo du vielleicht selber grad vor einer Sackgasse stehst und noch nicht weiter weißt.
Wäre das ein Lichtblick für dich?
Hallo liebe Jazzy,
ist bei dir viel los, nochmal mehr, weil bald Weihnachten ist?
Man spürt an allen Ecken und Enden, dass alle sich eilen und mühen ...
Spürst du wegen der Entscheidung auch Eile oder Zeitdruck?
Von außen oder auch in dir selbst? Schnell noch etwas zuende bringen - so könnte es laufen mit der Abtrreibung.
Oder gönnst du dir die Zeit, alles immer wieder auf den Tisch zu legen und zu Bedenken und zu sortieren.
Vor- und Nachteile von "Kind bekommen" und Vor- und Nachteile von "Kind-nicht-bekommen".
Was ist dein Lichtblick?
Nimm dir Zeit, um danach Ausschau zu halten:
Lieben Herzensgruß zu dir von Layla