UND JETZT UNGEPLANT SCHWANGER??
Ich bin völlig ratlos... völlig überrumpelt, unsicher... und habe Angst, vor einer Entscheidung. Egal welcher...
Ich suche Rat, Hilfe, Unterstützung...
Vor bald 4 Wochen hat die "Technik" des Kondoms versagt... und mein innerer Kampf, gegen den Gedanken meine Familienplanung sei beendet hat mich untätig bleiben lassen. In der Hoffnung, "es würde schon alles gut gehen"...
Ich liebe meinen Partner, mit dem ich 1 1/2 Jahre zusammen bin, sehr. Doch je mehr Zeit vergeht, umso stärker entwickelt er mir gegenüber Besitzansprüche, Eifersucht macht sich unbegründet breit weil er eine starke Unsicherheit aus seinem früheren Leben mit sich trägt.
Ich bin ein sehr aktiver, sehr offener, offenherziger Mensch. Ich arbeite viel und liebe meine zwei Jungs (13 und 7) sehr. Alleine ein zusätzliches Kind aufzuziehen- Thema, dass ich bereits zwei Mal durchgemacht habe... ist kein Gedanke, der mich glücklich macht... es bedeutet Versagen- auf der ganzen Linie. Wieder ein Kind, wieder kein Mann? Aber wie soll ich mit jemanden zusammen bleiben, der mir kein Vetrauen schenkt? Er hat sich bereit erklärt, eine Therapie zu machen... aber ich habe Angst... grosse Angst.
Solch eine Therapie braucht Zeit... und falls sie ihm nicht das erwünschte Selbstvertrauen vermitteln kann... dann würde ich wieder alleine da stehen...
Meine Mutter hat Alzheimer- um sie kümmere ich mich auch... wo soll ich die Kraft für ein zusätzliches Kind finden?
Was, wenn es durch mein Alter Probleme in der Schwangerschaft gibt?
Oh Gott... ich weiss nicht mehr, was ich machen soll...
ich wüsste auch nicht, wie ich mit der Entscheidung es abzutreiben leben sollte... ich liebe Kinder...
vielleicht spenden Eure Worte Trost und Hoffnung...
Danke
Gini
Hallo Gini,
"vielleicht Trost und Hoffnung", schreibst Du.
Ja, was kann es sein, das Dich tröstet und Dir Hoffnung schenkt, gerade jetzt in Deiner Angst
Ich sehe tatsächlich viele hoffnungsvolle Momente:
Dass Ihr beide in Eurer Liebe so weit seid, dass er sich auf den Weg macht, seine Besitzansprüche und seine Neigung zur Eifersucht zu überprüfen, weil er erkannt hat, wie das Eure Partnerschaft beeinträchtigt.
Du schreibst, dass Du ihn sehr liebst und Deine Kinder auch.
Kinder überhaupt.
Dass Du von Versagen schreibst - da möchte ich ganz fest widersprechen. Es ist typisch Frau: das Beste geben und es immer für zu wenig halten. Weißt Du, Größeres kann man doch nicht sagen als: ich liebe meine zwei Jungs. Sie wissen es bestimmt.
Du hast Deine Sache gut gemacht! Auf der ganzen Linie!
Ein Kind in einer Paarsituation, die brüchig erscheint, kann ein großer Wachstumsimpuls sein und ernsthaft zusammenschweißen (wären da nicht die früheren Erfahrugen ... !?!??).
Es muss sich nicht wiederholen, wenn Verständnis für das frühere Scheitern da ist.
Und ich möchte nochmal festhalten: er macht sich auf den Weg. Eine gute Therapie fragt immer nach dem anderen, also auch nach Dir. Das ist total wichtig! Und ich glaube, erst wenn man erkannt hat, woran es in der Zweierbeziehung hakt (was ja sehr schmerzhaft ist), kann man lernen, die eingefahrene Spur zu verlassen. Du kannst es schon gut benennen, was Eure Beziehung belastet. Von ihm ist es eine gute (und für Männer seltene!!) Entscheidung, sich da in der Weiterentwicklung Unterstützung zu suchen. Alle Achtung!
Vielleicht kannst Du an ihn das positive Signal geben: Jetzt wäre für Dich das Allerschönste und Allerwichtigste, dass es mit Euch beiden klappt.
Dass Du in Deiner Wesensart offen bist, richtet sich ja keineswegs gegen ihn. Das kann und wird er lernen. Er gewinnt dadurch nur. Und Du wirst spüren, wo es ihm schnell schwer wird mit Dir. Und Du kannst auch regulieren, ohne Dich zu verbiegen. Eigentlich liegt immer eine Wachstumschance für jeden von beiden drin. Jetzt könnt ihr beide sie ergreifen. Es wird sich lohnen.
Deine Fragen, die dann auch noch kommen, sind eher sekundär - sag´ich mal flapsig. Sie sind natürlich wirklich wichtig!! Sie "poltern" einfach auch noch nach, wo es eh' schon drückt: Du brauchst Kraft für Deine Mutter, hast Bedenken wegen Deines Alters.
Diese Fragen kommen dazu - da gibt es Rat, Hilfe und Unterstütung; aber Deine Hauptfrage ist die Beziehung, oder? Von daher wird sich alles verstehen und lösen lassen. Setzt jetzt doch gemeinsam alle Kraft da hinein. Was bleibt Euch sonst übrig?! Ihr wollt doch zusammenbleiben.
Weiß er´s denn schon? - Und wie lange Du selbst?
Ich hoffe, meine Worte geben Dir ein bisschen Kraft und Hoffnung!
Guten Abend! Layla
Hallo Gini,
ich bin gerade über Deinen „Hilferuf“ hier „ gestolpert“ und wollte jetzt einfach mal fragen, wie es Dir inzwischen geht?
Als Du am Sonntag geschrieben hast, warst Du innerlich gerade ziemlich am Strudeln, hm?! Hoffentlich hats Dir wenigstens ein bißchen gut getan, Deine (Dir normalerweise eher ungewohnte?) Hilf- und Ratlosigkeit hier mal los zu werden?
Wie geht es Dir denn heute? Kannst Du trotz Krise Deinen Alltag irgendwie bewältigen? Deine Kids brauchen Dich doch und Deine Mama ja auch – ist echt viel, was Du stemmst!
Und hast Du denn die letzten Tage wieder ein bißchen Boden unter den Füßen gewinnen können? In so einer handfesten Krise, wie Du sie geschildert hast (Du kannst es gut in Worte fassen – man fühlt richtig mit) ist es ja echt schwer, sich seiner Stärken, die man eigentlich hat, bewusst zu sein...
Gut, dass Du sie noch im Blick haben kannst! „Ich bin ein sehr aktiver, sehr offener, offenherziger Mensch. Ich arbeite viel und liebe meine zwei Jungs (13 und 7) sehr.“ Ich würde fast meinen, man kann die Liste noch erweitern. Auf mich wirkst Du sehr lebensbejahend und tatkräftig, wie eine Frau, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt...
Deine Jungs können sich jedenfalls wirklich glücklich schätzen, Dich als Mama zu haben, unabhängig von ihren Vätern.
Du hast Deine Kinder ja weitgehend alleine großgezogen, wie ich verstanden habe. Das ist ja schon eine Riesen-Leistung! Woher hast Du immer Deine lebensbejahende Tat-Kraft gehabt, bzw. wie oder wo sie immer wieder auffrischen können?
Ich wünsche Dir sehr, dass Du bald wieder Deine innere Sicherheit für Deinen ganz persönlich stimmigen Weg spüren kannst und dass Dir daraus die Kraft für den nächsten Schritt dann auch „zuwächst“ (ein altmodisches Wort, aber mir fällt grad kein besseres ein).
Sei ganz lieb gegrüßt von
moni
P.S. Darf ich noch fragen, ob es denn schon ganz sicher ist, dass Du schwanger bist und falls ja, in der wievielten Woche Du bist? Ich hab kurz überlegt, auf was sich die beiden Fragezeichen hinter Deiner Überschrift beziehen? Also, ganz konkret, ob Du tatsächlich schwanger bist oder ob sich das Fragezeichen eher auf das „JETZT, in dieser Krisen-Situation ungeplant schwanger zu sein“ bezieht?
... das wollte ich auch gern fragen: wie es Dir geht? Und Euch miteinander?
Dass es vielleicht noch gar nicht sicher sein könnte mit der Schwangerschaft - auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Aber kann ja auch sein. Warst Du schon beim Arzt?
Vielleicht magst Du ja wieder schreiben?
Liebe Grüße und einen guten Tag Dir!
Layla
liebe Moni, liebe Layla,
danke für Eure Anteilnahme.
Es ist einiges passiert seit meinem ersten-letzten Eintrag.
Zu allererst: Ja, ich BIN schwanger... ich wusste es sehr schnell- dann hat es der Urintest bestätigt, und zu guter Letzt war ich natürlich beim Frauenarzt letzten Donnerstag und er hat ein wunderbar deutliches Ultraschallbild gemacht.
Die 32. Woche... in meinem Beruf weiss man ganz genau, was sich alles in der 32. Woche bei dem Embryo bildet... ich habe das kleine "Herzchen" schon schlagen sehen...
Auch möchte ich hier ein großes Lob an die Ansprechspartnerin bei ProFemina ausdrücken- mit sehr viel Verständins, Zuspruch und Wohlwollen hat sie sich für mich Zeit genommen als sie mich angerufen hat. Ich muss schon sagen, diese "Plattform" kann sicher noch viel mehr Frauen helfen... die viel tiefer in der Verzweiflung sind als ich zB.
Meine Situation hat sich dahingehend geändert, daß mein Partner zur Therapie eingewilligt hat und wirklich alles in seiner Macht erdenkliche tut, um "sich" und seine Possesivität in den Griff zu kriegen.
Am letzten Donnerstag (nach dem Ultraschall) habe ich ihm dann die Neuigkeit erzählt. Er hat sich sehr gefreut (aber das wusste ich ja schon...)
Er hat mir auch zugestanden, daß die Entscheidung (ob für oder gegen das Austragen) allein bei mir liegt, und dass er meine Entscheidung respektieren würde...
Nur ICH habe jetzt ganz praktische Ängste... ganz materialistische...
Als Selbstständige habe ich keinerlei Anrecht auf Mutterschutz, auf finanziellen Erhalt meines Gehalts...sei es auch nur eine Weile lang... Ich habe dermassen hohe Fixkosten jeden Monat, dass ich gerade nicht weiss, wie ich das stemmen soll. Es ist nicht fair. Man arbeitet mehr als andere, darf nie krank sein- geht auch dann noch arbeiten... und Kinderkriegen soll man bitte zwischen 12 und 14:00- am Besten in der Pause. Davor und danach steht man noch. Egal, was der Körper sagt, egal wie erschöpft er mit 42 dann sein wird- wie zährend die Nachgeburtszeit sein mag, die Nächte usw.
UND DAS IST GERADE EIN ZIEMLICHES GEWICHT, was auf meinen Schultern lastet... Klar, der "Kindesvater" wird sich bemühen... aber er hat nicht mein Gehalt, selbst zwei Kinder zu versorgen... ich auch... Ach.... wieso ist das System nur so ungerecht?
Und zu meiner Energiequelle --- Meine Hündin... meine Berufe.... und meine Kinder geben mir sehr viel Licht. Man muss es nur sehen...
Lieben Dank noch für Eure Worte,
Gini
Hallo Gini,
das freut mich, dass Du Dich wieder meldest! War echt ja spannend ....
Das mit der 32. Woche ist irgendein Tippfehler, oder? Jedenfalls hat es Dich letzten Donnerstag "überwältigt". Und Deine Gedanken kreisen nun darum, wie das alles gehen soll.
Die Selbständigkeit hat, bei allen sonstige Vorteilen, in so einer Situation dann doch Nachteile . Mir kam nur gleich die Idee, ob Du jemand beteiligen kannst? Einer Anfängerin vielleicht eine Ersterfahrung in Deinen Fußstapfen ermöglichen? Und Du im Hintergrund?
Keine Ahnung, wie Deine Situation genau ist, ob das möglich wäre. Überhaupt von Deiner Tätigkeit her. Ich weiß ja gar nicht, was Du machst. Es kam mir einfach als erstes in den Sinn.
Und noch wo bin ich aufmerksam geworden. Du schreibst von Deinen Kraftquellen und nennst Berufe ... also: BerufE!? Hast Du gleich mehrere Tätigkeiten? Dann ist es natürlich nochmal komplexer - und wenn es dann auch noch Kraftquellen sind .... dann fallen die weg!?
Oder ist es eher positiv zu sehen, denn auf diese Weise hast Du Schwung, dranzubleiben.
Jedenfalls hast Du viele Kraftquellen. Und sogar "Lichtquellen".
Ich denke und hoffe für Dich, dass es jetzt vorübergehend eine Planungsengstelle ist, die Du aber bewältigen wirst. Zumal sich Eure Partnerschaft auch gut entwickelt. Mit allem guten Willen von beiden. Und einem gemeinsamen Ziel.
Ich wünsche Dir, dass Du die Nischen im engen System findest, damit Ihr gut leben könnt. Wenn Dir die Beratung hier geholfen hat, ist das schon mal super! Man bekommt jedenfalls Mut, weiter zu fragen und alle Möglichkeiten auszuloten.
Lass wieder hören, ja!?
Liebe Grüße für heute von Layla
Liebe Gini,
ich hab mich sehr gefreut, von Dir zu lesen und ich kann grad, ehrlich, nur staunen, was und wieviel sich bei Dir getan hat! Es liegen ja grad mal 8 Tage zwischen Deinem ersten Eintrag hier und dem von gestern.
Aber wow, ist das nicht ne Menge, was in den letzten Tagen alles passiert ist, bzw. eigentlich muss man ja sagen was für Schritte Du und Ihr beide (auch Dein Partner) in den letzten Tagen miteinander gegangen seid?!
Es klingt viel Zuversicht und Hoffnung durch, aus dem was Du schreibst!
Aber ich verstehe auch sehr gut, dass Dich das Gewicht, wie es denn ganz praktisch gehen kann für Dich mit der Schwangerschaft im Blick auf Deine beruflichen Selbstständigkeit usw., noch sehr drückt. Das ist ja völlig normal - Du hattest ja auch noch gar nicht viel Zeit, Dich mit dem WIE auseinander zu setzen....
Und mir war, ehrlich gesagt, auch nicht soo bewusst, wie schwierig manche ganz normale Lebensereignisse, wie das Kinderkriegen z. Bsp. mit einer Selbstständigkeit zu vereinbaren ist. Da scheint wirklich was nicht im System zu stimmen, wie Du sagst.
Kannst Du vielleicht mit der Ansprechpartnerin von hier diesbezüglich im Gespräch bleiben? zusammen nach Nischen für Dich suchen? ...wo es konkret Unterstützung für Dich gäbe, also ganz praktisch für Deinen Berufsalltag... und wie es finanziell machbar wäre? Mehr Köpfe haben doch auch vielleicht mehr Ideen, oder?!
Jedenfalls sieht es so aus, als sei wieder Deine ganze Kreativität und Energie gefordert, um einen für Dich kräfteschonenden Weg zu finden! Und Dein Humor, den Du offensichtlich auch als tragende Stärke hast. Hab ich eben so gedacht, weil Du trotz allem so humorvoll beschreiben kannst, wann Du als Selbstständige Dein Kind nur kriegen solltest, so zwischen 12.00 und 14.00h, möglichst noch in der Pause . Manchmal hilft nur die Flucht in den sogenannten Galgenhumor, gell?!
Aber klasse, dass Dir der noch nicht ausgegangen ist! Hat Dir Dein Humor auch sonst schon in schwierigen Situationen „weiter geholfen“?
Ich hoffe und wünsche Dir sehr, dass Du Dir irgendwie kleine Erholungspausen schaffen kannst, auch jetzt schon am Anfang der Schwangerschaft! Geht es Dir denn körperlich einigermaßen oder hast Du auch unter Übelkeit oder so zu leiden?
Als eine Energiequelle (gut, dass Du die hast!!) hast Du Deine Hündin genannt. Bedeutet das, dass Du mit ihr jeden Tag wenigstens ein bißchen an die frische Luft zum Gassi-Gehen kommst? Das wäre ja schon mal wenigstens was....
Und ist das „kleine schlagende Herzchen“ auch schon ein Licht, was Dir vielleicht Kraft und Energie geben kann? Wenn du weißt, für wen es sich auch lohnt, dass Du Dir jetzt nach Möglichkeiten suchst, dass Du etwas Entlastung bekommst?
Versuch gut für Dich zu sorgen jetzt, ja?!
Alles, alles Gute und liebe Grüße
moni
:O
natürlich der 32. Tag!!! und dann auch noch doppelt gemoppelt... peinlich... aber da seh ich mal, wie sehr ich durcheinander bin...
Danke... ich werde sehen, wie sich alles entwickelt, und vielleicht Hilfe bei der netten und kompetenten Beraterin suchen und vielleicht finden...
Euch alles Gute
Gini
Endlich aufatmen am Samstag ... Geht´s Dir auch so?
Ich hoffe, Du spürst etwas vom Wochenende und hast Dich ein wenig gefangen!?
"Gefangen" ist eigentlich ein unpassendes Wort für "nicht mehr so durcheinander". Vielleicht ist die Redewendung auch regional gefärbt. Ich meine damit: "sich wieder fangen". Also eher: Halt finden, "sich auffangen", wieder Boden unter den Füssen spüren. Das wollte ich Dich also fragen.
Siehst Du, das mit den Tagen wäre wiederum mir gar nicht eingefallen und ich überlegte, ob Du 2. oder 3. Woche meinst, weil ich Schwangerschaft sogar eher in Monaten als in Wochen und schon gar nicht in Tagen denke. Aber für Dich hat gerade jeder Tag große Bedeutung.
In Deiner letzten Antwort wirkst Du schon gelassener: Du wirst sehen, wie sich alles entwickelt, sagst Du.
Da spüre ich reifes Abwägen. In dem Lebensalter, wo man sich von Stimmungen und plötzlichen Impulsen leiten lässt, bist Du nicht mehr. Das ist ein Glück!
Vielleicht hast Du ja mal wieder Zeit und Lust zu schreiben, wie sich nun alles entwickelt. Was Deine Ideen sind.
Ich wünsche Dir und Euch zusammen jedenfalls ein gutes Wochenende: Oasenmomente oder sogar -stunden. Für Dich selbst oder miteinander, wie es Dir am liebsten ist.
Ganz liebe Grüße von Layla